CRAFTSMAN STORY vol.6

Für die Drehbearbeitung: Homogene und äußerst glatte CVD-Beschichtung "Serie UC51"

Für den Fokus auf Höchstleistung wurde das traditionelle Fachwissen der Branche zurückgestellt

Für die Drehbearbeitung: Homogene und äußerst glatte CVD-Beschichtung

Sofort nach Markteinführung der Serie UC51 im Jahr 2005 schnellten die monatlichen Verkaufszahlen auf Werte von einer Million. Unter Außerachtlassung der Funktion Verschleißerkennung bereits verwendeter Schneiden, was damals ein innovativer Ansatz war, versuchte die Belegschaft, Höchstleistung zu priorisieren. Die vollständig schwarze WSP erzielte Leistungen, die all jene, welche vorher unbedingt die Erkennungsfunktion nutzen wollten, verstummen ließ. Wir haben einen Blick auf die Hintergründe der vollständig schwarzen, super-gleichmäßigen Beschichtung geworfen. 

Wie weit konnten wir die Oberfläche glätten?

– Können Sie uns ein paar Hintergrundinformationen  zur Serie UC51 geben?

Hara: Die Serie UC51 wurde 2005 auf den Markt gebracht. Vergleichbare Produkte anderer Hersteller mit geglätteter (schwarzer) Schneidfläche hatten bereits ihren Marktanteil. Um diesen Marktanteil zu übertreffen, mussten wir erheblich bessere Leistung bieten. Wir dachten darüber nach, die gesamte Oberfläche der WSP zu glätten.

Nishida: Das dachten zu dem Zeitpunkt auch unsere Mitbewerber. Verbesserungen beim Glättungsprozess erhöhen die Produktionseffizienz des WSP und ermöglichen die Identifikation verschlissener Schneiden. Angesichts der Herstellungskosten, der einfachen Verwendung und der Leistung zögerten sie jedoch möglicherweise, die gesamte Oberfläche einzubeziehen.

Honma: Eine erhebliche Verlängerung der Werkzeugstandzeit lässt sich durch Verbesserungen der Verschleiß- und Absplitterungsbeständigkeit erzielen. Der Schlüssel zu beidem war die Integration von Oberflächen- und Beschichtungstechnologien. Wir entschieden uns für das Nassstrahlen. Wir konnten problemlos eine Reihe von Faktoren überprüfen. Dies half uns während mehrerer Prozessphasen und brachte uns einen 
großen Durchbruch.

Hara: Die Entfernung der Goldbeschichtung auf der Oberfläche der WSP, damit sie vollständig schwarz ist, bedeutete, dass wir die Fähigkeit zur Identifikation abgenutzter Ecken opfern mussten. Zu Beginn der Entwicklungsarbeit war unser Verkaufsteam mehrheitlich gegen diese Idee.

Nishida: Die Identifikation abgenutzter Ecken ist ja sehr wichtig. Ich war jedoch davon überzeugt, dass die ausgezeichneten Leistungen relevanter wären. Als wir erkannten, dass die Verwendung neuer Oberflächenbearbeitungs- und Beschichtungstechnologien die Leistung viel weiter als erwartet voranbringen würde, legte sich die negative Einstellung gegenüber der vollständig schwarzen WSP allmählich.

Honma: Die ersten Ergebnissen  bestätigten unsere Entscheidung. Die Identifikation abgenutzter Ecken war jetzt schwieriger, die Schnittleistung glich dies jedoch aus.

Hara: Tests zeigten eine Leistungs-steigerung um den Faktor drei im Vergleich zu existierenden Produkten. Dies gab uns das Selbstvertrauen, den Vertrieb der vollständig schwarzen, superglatten Beschichtung in die Wege zu leiten.

– Welche Schwierigkeiten gab es bei der Entwicklung?

Honma: Bei der Besprechung von Ideen zu Beginn der Entwicklung bat mich mein Vorgesetzter, weiche, flexible Werkstoffe herzustellen. Ich erinnere mich noch gut daran, dass mir nicht klar war, worauf er hinauswollte. 

Hara: Eigentlich haben wir uns alle darüber gewundert. Wir wurden aufgefordert, die Entwicklung des Werkzeugs eher in Richtung flexibel und weich zu führen.

Nishida: Als wir dann die Qualität und Textur des Werkzeugs prüften, war es tatsächlich, metaphorisch gesprochen, weich und flexibel, im Vergleich zu anderen Sorten. Technisch gesehen ist es aber haltbar 
und vielseitig.

Hervorragende Leistung fand große Verbreitung

– Dachten Sie, dass diese Sorte so ein Erfolg würde?

Hara: Wir glaubten schon an die Qualität, aber wir dachten nicht, dass das Produkt vom Markt so gut angenommen würde.

Nishida: Die Werkzeugverkäufe profitierten auch von dem schnell wachsenden Gusseisenmarkt in China. Mundpropaganda ist im chinesischen Markt ein wichtiger Faktor. 

Honma: Da wir nur eine Nassstrahleinrichtung hatten, konnten wir diesen Bedarf nicht decken. Wir wollten natürlich die Produktion entsprechend steigern, aber wir freuten uns auch so über das Erreichte. 

Nishida: Der Schlüssel zum Erfolg lag in der Oberflächentechnologie basierend auf Grundlage des Nassstrahlverfahrens und unserer Beschichtungstechnologie, die dieses Resultat erst ermöglichte. Wir waren sehr überrascht, dass die Integration zweier unterschiedlicher Technologien zu einer derartigen Verbesserung führte. 

– Später wurde als Neuentwicklung zur Serie UC50 die Serie MC50 auf den Markt gebracht.

Nishida: Die Fortschritte unserer Marktbegleiter waren natürlich ein wichtiger Faktor für die Entwicklung der Serie MC50. Wir wollten aber Werkzeuge für duktiles Gusseisen entwickeln und für Kunden, die Gusseisen mit Keramik-WSP bearbeiten, auch CVD-beschichtete Hartmetall-WSP anbieten.

Honma: Die Serie MC50 ist außergewöhnlich leistungsfähig bei der Bearbeitung von FCD70. 

Nishida: Die Zwischenlagenbeschich-tung der MC5015 wurde im Hinblick auf gleichbleibende Leistung bei unter-brochenem Schnitt erheblich verbessert. Die Werkzeugstandzeit liegt um den Faktor zwei bis drei höher als bei bisherigen Produkten. Wir brachten bei der Serie MC50 auch erstmals unsere patentierte TOUGH-Grip-Technologie zum Einsatz (durch diese Technologie wird die Beschichtung zäher).

– Möchten Sie unseren Lesern noch irgendetwas sagen?

Hara: Als ich zum Entwicklungsteam der Serie UC51 hinzustieß, war ich erst im zweiten Jahr bei Mitsubishi Materials. Wir mussten viele unterschiedliche Gesichtspunkte einbeziehen, aber wir legten den Schwerpunkt auf die Leistung. Ich möchte jungen Entwicklern sagen: „Gebt nicht auf. Das ist der Schlüssel zum Erfolg."

Nishida: Als Entwickler muss man die Regeln und Grundlagen jedes Phänomens erforschen. Wenn wir diese verstehen, können wir sie bei der Entwicklung weiterer Produkte erneut anwenden. 

Hara: Die Analyse fand zu jener Zeit im Mikrometerbereich statt. Inzwischen sind wir im Nanobereich. Enthusiasmus ist ein wesentlicher Faktor bei der Suche nach Spitzenleistung in unserer Branche. Die logische Analyse erfordert aber einen kühlen Kopf.

Nishida: Wir entwickelten dieses Werkzeug besonders im Hinblick auf Schnittleistung. Für die Benutzerfreundlichkeit ist Verschleißerkennung eine wichtige Anforderung. Deshalb entwickeln wir Produkte nicht nur für optimale Schnittleistung, sondern auch für Anwendungsfreundlichkeit.

Honma: Wir möchten die Oberflächenbearbeitungstechnologie, die wir uns bei der Entwicklung der Serie UC51 erarbeitet haben, ausbauen und in einem großen Produktsortiment zum Einsatz bringen.