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Enshi Goju Yocho von Utagawa Kunisada. Der Kampf eines Ninja, der sich in ein Haus schlich.
Shuriken, wörtlich „in der Hand verstecktes Schwert“, ist eine spezielle Waffe, die traditionell von den Ninja verwendet wurde. Die Samurai lernten neben Speerwurf, Bogenschießen und Schwertkampf auch den Umgang mit dieser Waffe. Tokugawa Yoshinobu, der letzte Shogun der Edo-Zeit, ist für seinen meisterhaften Umgang mit Shuriken bekannt. Wann und wie Shuriken entwickelt wurden, ist unklar. Manche sind der Auffassung, dass sich Shuriken aus in der Sengoku-Zeit (1467-1568) verwendeten Waffen entwickelt haben, andere wiederum glauben, dass sie ihren Ursprung in Wurfwaffen haben, die im Altertum von China nach Japan gelangten. Shuriken können auf eine Entfernung von bis zu 15 Metern wirksam eingesetzt werden. Die kleinen schwarzen Waffen sind nur schlecht zu erkennen, sodass der Feind ihnen nur schwer ausweichen kann. Da sie nur tödlich wirken, wenn sie ihr Ziel in einer bestimmten Weise treffen, wurden Shuriken traditionell zur Ablenkung des Feindes verwendet, sodass der Krieger ihn mit seinem Schwert töten oder flüchten konnte; zum Teil wurden sie aber auch mit Gift bestrichen und geworfen, um dem Feind eine Fleischwunde zuzufügen. Es gibt zwei Arten von Shuriken, die Bo-Shuriken (bolzenförmig) und die Shaken (sternförmig), und unterschiedliche Kampfkunstschulen verwendeten unterschiedliche Formen. Ihre Farbe war jedoch immer schwarz. Die schwarze Farbe entstand dadurch, dass man während des Aushärtungsprozesses Baumwolle auf die heißen Shuriken gab. Die Baumwolle verbrannte und verband sich mit dem Metall. Dies sorgte dafür, dass die Shuriken nicht nur schwerer erkennbar, sondern auch rostbeständig und bequem zu handhaben waren, und die durch dieses Verfahren erzeugte raue Oberfläche sorgte dafür, dass das aufgetragene Gift haften blieb.
Es gibt die Auffassung, dass die Anfänge der Ninja in der Asuka-Zeit vor circa 1400 Jahren liegen. Ursprünglich sollen sie Männer im Dienste des Prinzen Shotoku gewesen sein. Bekannt als Shinobi sammelten sie am kaiserlichen Hof Informationen. In historischen Dokumenten werden Shinobi in und nach der Nambokucho-Zeit (1336-1392) erwähnt. Der Begriff Ninja wurde circa 1955 geprägt.
Die Rolle der Ninja und ihre Wahrnehmung veränderten sich im Laufe der Zeit. Ihre zentrale Rolle war nicht die eines Kämpfers auf dem Schlachtfeld. Die Shinobi aus der Sengoku-Zeit dienten Feudalherren als Spione und hatten die Aufgabe, feindliches Gebiet zu infiltrieren und Informationen zu sammeln. Ihre wichtigste Aufgabe war es daher, lebend zurückzukehren, was die Ninja veranlasste, sich eine Reihe von Fähigkeiten, darunter auch den Umgang mit Shuriken, anzueignen. Das gängige Bild vom Ninja ist das eines geräuschlosen Spions, der sich auf dem Dachboden versteckt und das unter ihm geführte Gespräch belauscht. Tatsächlich mischten sie sich in der Regel unter die örtliche Bevölkerung und trugen Informationen aus Gesprächen zusammen. Während der von Frieden geprägten Edo-Zeit (1602-1868) war es Hauptaufgabe der Ninja, so viele Informationen wie möglich über die politische Situation in den benachbarten Gebieten zu sammeln, um ihr eigenes Territorium und den eigenen Herrn zu schützen. Als die Shinobi gegen Ende der Edo-Zeit allmählich verschwanden, tauchten in Romanen und anderen Unterhaltungsformaten sachlich falsche Darstellungen von Ninja auf. Ninja wurden häufig gezeigt, wie sie ihre geheimnisvollen Fähigkeiten zur Begehung von Diebstählen einsetzten. Kabuki (traditionelles japanische Theater) und Ukiyoe (Bilder aus dem Alltagsleben in der Edo-Zeit) zeigten Ninja oft in schwarzer Kleidung und mit Shuriken in der Hand, ein Bild, das die heutige Vorstellung von den Ninja stark prägte. Ninja bleiben geheimnisumwittert und wir müssen darauf warten, dass uns künftige Studien mehr Informationen zu diesen interessanten Figuren liefern.
Shuriken lassen sich in zwei Hauptarten unterteilen, die Bo-Shuriken (bolzenförmig) und die Shaken (sternförmig). Bo-Shuriken sind einfacher herzustellen und wirkungsvoller als Shaken. Shaken gibt es wiederum in vielen verschiedenen Formen. Shaken sind beliebter als Bo-Shuriken, weil sie viele Klingen haben, und jede einzelne dieser Klingen dem Feind Verletzungen zufügen kann.
Shuriken werden je nach Situation unterschiedlich gehalten. Die Art ihres Gebrauchs ist nicht fest vorgeschrieben. Sie sind darauf ausgelegt, ein Ziel unabhängig von der Wurfweise zu treffen.
[Hon-uchi (Klassischer Wurf)]
Die klassische Shaken-Wurftechnik. Der Arm wird in einer schwungvollen Bewegung von oben nach unten geführt.
[Yoko-uchi (Seitwärts-Wurf)]
Die Waffe wird aus einer Seitwärtsbewegung heraus abgeworfen. Diese Technik wird häufig in Mangas dargestellt; ihre Durchführung ist jedoch beinahe unmöglich. Der Shuriken muss fest in der Hand gehalten werden, um ihn kraftvoll abwerfen zu können.
[Wie werden Shuriken getragen?]
Shuriken wurden in einem um die Hüften gebundenen Hirschleder-Beutel getragen. Einige Shuriken wurden auch in einer versteckten Brusttasche mitgeführt, um sich bei einem feindlichen Angriff zu schützen und die Waffe stets griffbereit zu haben.
Die Ninja trugen neben den Shuriken noch zahlreiche andere Waffen. Eine davon war die Kettensichel, eine kompakte Waffe, die man leicht in einer Hand halten konnte. Sie wurde in einer Tasche versteckt, sodass sie immer griffbereit war.
Von einigen historischen Figuren wird gesagt, dass sie Ninja waren. So glauben manche beispielsweise, dass Matsuo Basho, der Autor von Oku no Hosomichi, der durch ganz Japan zog, und Ishikawa Goemon, eine Art Robin Hood, der die Reichen bestahl und die Beute an die Armen verteilte, Ninja waren. Das ist gut möglich und bei vielen anderen Personen ist ebenfalls denkbar, dass sie Ninja waren.
Ninja werden von uns gemeinhin in schwarzer Kleidung abgebildet, doch in Shoninki, einem von drei Büchern über die Geheimnisse der Ninja-Künste, wird die Kleidung der Ninja als dunkelbraun oder auch dunkelblau beschrieben. Vor der Erfindung der Elektrizität musste Kleidung nicht schwarz sein, um nachts möglichst unerkannt zu bleiben.
Mitwirkung: Ninja-MUSEUM Igaryu